Nachtschicht im Hanf Museum – Lange Nacht der Museen in Berlin

Saturday, January 30th, 2010

Bis zwei Uhr morgens Sonderausstellung über Cannabis / Museumsnacht in etwa 60 Häusern
Von Harriet Stürmer, 28.1.2010

Berlin (MOZ) Gleich zu Beginn des laufenden Themenjahres “Berlin – Hauptstadt für die Wissenschaft” nimmt die “Lange Nacht der Museen” Forschung und Wissenschaft in den Blick. Etwa 60 Häuser zeigen, dass sie auch forschende Einrichtungen sind und dass Wissenschaft durchaus anschaulich und unterhaltsam sein kann.

Das Hanfmuseum am Mühlendamm 5 in Mitte will sich am Sonnabend von 18 bis 2 Uhr vor allem den zahlreichen Mythen widmen, die sich um die Pflanze ranken. “Kaum eine andere Pflanze ist Ziel so vieler Forschungen gewesen wie Cannabis”, sagt Rolf Ebbinghaus, Sprecher des Museums. “Die meisten Mythen sind wissenschaftlich widerlegt – unter anderem, dass Cannabis eine Einstiegsdroge ist.” Dennoch würden sie immer wieder auftauchen. In einer kleinen Sonderausstellung will man nun Mythen darlegen und entmythisieren, kündigt Ebbinghaus an.

“Wir haben die Ausstellung auf Laufpublikum ausgerichtet.” 14 Tafeln wurden vorbereitet, sie passen in einen halben Raum. Besucher können die Texte im Stehen schnell durchlesen. Angereichert ist das Info-Material mit netten Anekdoten. Die Sonderausstellung “Cannabisforschung” wird vermutlich nur während der Museumsnacht zu sehen sein. Grund: “Eine aktuelle Ausstellung zur Geschichte des Cannabisverbots müsste dort schnell wieder hin”, sagt Ebbinghaus.

Cannabis-Experte beantwortet Fragen rund um die Pflanze

Als Ergänzung zu der kleinen Sonderschau haben sich die Veranstalter Steffen Geyer eingeladen. Er ist Autor des Buches “Rauschzeichen. Cannabis: Alles, was man wissen muss“. In der “Langen Nacht der Museen” will er Besuchern des Hanfmuseums alle Fragen zum Thema Cannabis beantworten. Und: Auch er will Mythen entmythisieren – etwa den, dass der Wirkstoffgehalt heute um ein Vielfaches höher ist als zu Zeiten der 68er.

“In den Medien heißt es immer mal wieder, dass das Marihuana von Heute deshalb mit der weichen Droge der Hippies nichts mehr zu tun hat”, sagt Geyer. Dieser Mythos sei schnell entzaubert. “Er beruht auf zwei Denkfehlern. Zum einen bedeutet mehr THC nicht automatisch mehr Risiko für die Konsumenten. Im Gegenteil: Zum Beispiel nimmt die Wahrscheinlichkeit von Langzeitschäden wie Atemwegserkrankungen ab, wenn Konsumenten stärkeren Tabak rauchen. Wer mehr THC, so heißt der wichtigste Wirkstoff in Cannabis, pro Joint aufnimmt, wird in aller Regel weniger oft zum Joint greifen.”

Ob Haschisch und Marihuana heute tatsächlich wesentlich stärker sind als vor 40 Jahren, sei äußerst fraglich, meint Geyer. “Die Europäische Drogenbeobachtungsstelle und das Bundeskriminalamt widersprechen dieser These. Demnach geht der gefühlte Anstieg des THC-Gehalts auf einige wenige Spitzensorten zurück. Der durchschnittliche Wirkstoffgehalt ist relativ stabil.” Er liege beim deutschen Schwarzmarktgras bei rund sieben Prozent.

Gästen der Museumsnacht werden aber nicht nur reine Fakten geboten. Sie können auch Köstlichkeiten mit und aus Hanf probieren: Hanftee, diverse Kuchen aus Hanf, Brot und Waffeln, kündigt Sprecher Ebbinghaus an. Zudem besteht die Möglichkeit, die Dauerausstellung des einzigen Hanfmuseums in Deutschland zu begutachten. Die Schau, die alle Themen rund um den Hanf (Cannabis ist die wissenschaftliche Bezeichnung) behandelt, erstreckt sich auf etwa 300 Quadratmetern. Beginnend mit einer allgemeinen Vorstellung werden Wachstum und Anbau, Ernte und Vorverarbeitung aus historischer Sicht beschrieben. Weiter geht es mit Nutzungsmöglichkeiten.

Auch die Bedeutung des Hanfes in verschiedenen Kulturen wird beleuchtet. Abschließend beschäftigt sich die Schau mit der juristischen Seite der THC-haltigen Pflanze, wobei insbesondere versucht wird, die derzeitige Gesetzeslage zu entwirren.

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Friday, February 27th, 2009

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