„Gewebte Utopie – Textile Visionen aus Hanf“ von Mariella Gänsewig - Hanf Museum

„Gewebte Utopie – Textile Visionen aus Hanf“ von Mariella Gänsewig

Veröffentlicht am 11. Juni 2025
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In der Sonderausstellung im Hanf Museum Berlin präsentiert die Künstlerin Mariella Gänsewig eine eindrucksvolle textile Auseinandersetzung mit den ökologischen Folgen der Baumwollindustrie – und stellt Hanf als zukunftsfähige Alternative in den Mittelpunkt.

Zeitraum: 6.7.2025-6.12.2025

Im Zentrum stehen die Werkreihe „Dürre“ – großformatige Textilbilder, die durch ihre zweigeteilte Farbgestaltung eine visuelle Metapher für Klimawandel und Wandelkraft schaffen: Auf der Vorderseite erdige, verbrannte Töne – Sinnbild für Trockenheit, Degradation und Umweltzerstörung durch Baumwollanbau. Auf der Rückseite kühl und regenerativ: die Hoffnung durch Hanf.

Inspiriert von einer Reise nach Usbekistan, wo die dramatischen Auswirkungen der Baumwollwirtschaft sichtbar wurden, verbindet Gänsewig traditionelles Handwerk mit moderner Umweltkritik.
Die Ausstellung zeigt neben den Hauptwerken auch Farbproben aus pflanzlicher Färbung auf Hanfgarn, die die Vielfalt natürlicher Farbstoffe erfahrbar machen, sowie Vorstudien des Webprojektes Dürre, das traditionelle Web- und Färbetechniken mit nachhaltigem Denken verknüpft.

Mariella Gänsewig schafft mit ihren Arbeiten nicht nur ästhetische Objekte – sie macht Kunst zu einem Medium des ökologischen Bewusstseins. Ihre Werke fordern zum Umdenken auf: hin zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit Ressourcen, weg von ausbeuterischen Produktionsweisen, hin zu Hanf – als textilem Hoffnungsträger in Zeiten des Wandels.

Mariella Gänsewig 1988* in Würzburg Wohnort, Halle Saale

Mariella Gänsewig ist seit 2021 als freischaffende Künstlerin tätig und lebt in Halle an der Saale. In ihrer Arbeit setzt sie sich mit den Auswirkungen der Globalisierung auf Umwelt und Lebensweise auseinander. Themen wie kulturelle Missstände und kulturelle Zusammenführung finden in ihren abstrahierten Darstellungen Raum zur objektiven Betrachtung.
Ihre Werke sind mehrdeutig und zeigen durch die verwendeten Materialien sowie die Herstellungsweise mögliche Lösungen der dargestellten Problematiken auf. Dabei setzt sie auf nachhaltige, recycelbare Materialien und schonende Verarbeitungstechniken, die tief in traditionellen Handarbeitstechniken verwurzelt sind. So entsteht eine Symbiose aus moderner Kunst und altem Handwerk, die zur Reflexion und zum Diskurs anregt.
Mariella Gänsewig arbeitet bevorzugt mit vorhandenen Ressourcen und nutzt die spezifischen Eigenschaften natürlicher Materialien gezielt für ihre Werke. So entstehen Akustikbilder, kälteisolierende Teppiche und Skulpturen für Insekten. Durch die eigenhändige Umsetzung jedes Arbeitsschritts schafft sie eine enge Verbindung zu ihren Werken und deren Entstehungsprozess.

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