Hanfmuseum lässt "alte" und "junge" Legalizer diskutieren - Hanf Museum

Hanfmuseum lässt “alte” und “junge” Legalizer diskutieren

Veröffentlicht am 26. November 2024
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Am 6. Dezember feiert das Hanf Museum Berlin seinen 30. Geburtstag. Als Teil des Sonderprogramms lädt es zu zwei Podiumsdiskussionen über Geschichte und Zukunft der deutschen Legalisierungsbewegung ein.

Seit drei Jahrzehnten existiert im Berliner Nikolaiviertel eine deutschlandweit einzigartige Bildungs- und Kultureinrichtung. Das Hanf Museum informiert seine BesucherInnen über Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel. Und das schon seit Nikolaus 1994, lange vor Hans-Christian Ströbeles “Gebt das Hanf frei!“.

Doch das Hanf Museum ist mehr als eine Ausstellung. In seinen Räumen schlägt “das Herz der Legalisierungsbewegung“. Eine Vielzahl cannabispolitischer Vereine und Initiativen haben hier ihren Anfang, Sitz oder Briefkasten gefunden. Im Museumskeller wird nicht nur Deutschlands größte Legalisierungsdemo, die Hanfparade, organisiert. Hier steht u.a. auch das Notfalltelefon des Grüne Hilfe Netzwerk e.V., einem Selbsthilfebündnis von CannabisnutzerInnen zur Vermeidung von Strafverfahren und Anwaltskosten.

Seine breite Vernetzung in der deutschen Hanfszene will das Hanf Museum nutzen, um den Geburtstagsgästen zwei besondere Politikerlebnisse zu schenken.

16 Uhr Podiumsdiskussion „Ohne Kampf kein Hanf“

30 Jahre Hanf Museum Berlin
16 Uhr Podiumsdiskussion
Ohne Kampf kein Hanf - Geschichten aus drei Jahrzehnten Legalisierungsbewegung

Podium:
Günter Weiglein, Cannabispatient und -aktivist
Martin Müncheberg, Mitherausgeber THCene
Petra Namyslow, Bündnis Hanfparade e.V.
Alli Look, Hanf Museum Berlin

Moderation:
Rolf "Rollo" Ebbinghaus, Vorstand H.A.N.F. e.V.

Freitag 06.12.2024
Mühlendamm 5
10178 Berlin
www.Hanfmuseum.de
Ohne Kampf kein Hanf – Geschichten aus drei Jahrzehnten Legalisierungsbewegung

Zunächst lässt das Hanf Museum Zeitzeugen einen Blick zurück werfen. Unter der Überschrift “Ohne Kampf kein Hanf – Geschichten aus drei Jahrzehnten Legalisierungsbewegung” erwarten die BesucherInnen Anekdoten und Ungehörtes aus 30 Jahren Engagement für Cannabis.

Stellvertretend für die erste Generation deutscher LegalizerInnen erinnern sich:

  • Günter Weiglein, der Würzburger Schmerzpatient verklagte die Bundesrepublik 2011 erfolgreich auf legalen Eigenanbau. Trotz Ausnahmegenehmigung und Rezept für Cannabismedizin erlebte er mehrere Hausdurchsuchungen.
  • Martin Müncheberg, der ehemalige Pressesprecher der Hanfparade ist Mitherausgeber und Autor der Zeitschrift THCene, einem Gesellschaftsmagazin für Cannabiskultur.
  • Petra Namyslow, das Gründungsmitglied des Bündnis Hanfparade e.V. gestaltete die Frühphase der Legalisierungsbewegung in der zweiten Hälfte der 90er Jahre aktiv mit.
  • Alli Look, war rund um die Jahrtausendwende lange verantwortliche Mitarbeiterin im Hanf Museum.

Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Rolf “Rollo” Ebbinghaus, der das Hanf Museum mehr als zwei Jahrzehnte leitete und sich bis heute als Vorstand des H.A.N.F. e.V. für die Förderung der Nutzpflanze Cannabis engagiert.

18 Uhr Podiumsdiskussion „Quo vadis Cannabis?“

30 Jahre Hanf Museum Berlin
18 Uhr Podiumsdiskussion
Quo vadis Cannabis? Deutscher HAnf 2054

Podium:
Constantin Koch, Deutscher Hanfverband
Philine Edbauer, MyBrainMyChoice
Lisa Haag, Vorständin BvCW e.V:
Tobias Pietsch, hanfnah

Moderation:
Ferdinand Siebert, Vorstand H.A.N.F. e.V.

Freitag 06.12.2024
Mühlendamm 5
10178 Berlin
www.Hanfmuseum.de
Quo vadis Cannabis? Deutscher Hanf 2054

Im Anschluss an den Blick zurück, wagt das Hanfmuseum an seinem 30. Geburtstag den Versuch, die Zukunft zu erahnen. Unter der Überschrift “Quo vadis Cannabis? Deutscher Hanf 2054” erhalten jene LegalizerInnen das Wort, die die kommenden Jahrzehnte deutsche Cannabispolitik und Hanfkultur gestalten werden.

Stellvertretend für die Generation der “jungen Wilden” spinnen Utopien:

  • Constantin Koch (Deutscher Hanfverband), die berühmteste Zahnlücke der deutschen Hanfszene ist in den sozialen Netzwerken das Gesicht des Deutschen Hanfverbands. Die Entkriminalisierung feierte er am 1. April mit 1500 FreundInnen am Brandenburger Tor.
  • Philine Edbauer (MyBrainMyChoice), die Regionalwissenschaftlerin setzt sich u.a. in der Initiative MyBrainMyChoice und im Expertennetzwerk Schildower Kreis für einen Paradigmenwechsel in der Drogenpolitik ein.
  • Lisa Haag (MJ Universe GmbH, Vorständin & Fachbereichskoordinatorin Technik, Handel & Dienstleistungen beim BvCW e.V.), die Berlinerin berät UnternehmerInnen über die Wertschöpfungsketten von Hanf und Cannabis. Sie engagiert sich außerdem für die Förderung von Frauen/FLINTA* in der Cannabisindustrie.
  • Tobias Pietsch (hanfnah), der unternehmerische Aktivist gründete 2015 einen Treffpunkt für Hanfliebhaber und Naturinteressierte, aus dem sich trotz zahlreicher Gerichtsverfahren über Nutzhanfprodukte ein erfolgreiches Franchise-Netzwerk entwickelte. Tobi betreibt außerdem einen hanfpolitischen Youtubekanal.

Moderierend zur Seite steht ihnen der jüngste der Vorstände des H.A.N.F. e.V. Ferdinand Siebert.

Vorbei ist der Museumsgeburtstag nach den Diskussionen noch lange nicht. Im Anschluss an den cannabispolitischen Teil widmet sich das Hanf Museum seinen hanfkulturellen Verpflichtungen. Auf dem Programm steht dann Livemusik der Braunschweiger Band Groß&Artig sowie der Liedermacher Götz Widmann.

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