Biologische Daten der Hanfpflanze - Hanf Museum

Biologische Daten der Hanfpflanze

Der Hanf gehört, wie der Hopfen, zur Familie der Cannabaceae. Er ist eine sehr variable Spezies, so dass mehrere Arten nach Carl von Linné bekannt sind: C. sativa, C. indica, C. ruderalis. Genetisch gesehen ist es eine Pflanze mit sehr vielen Ausprägungen.

Die Hanfpflanze ist einjährig, kann aber in bestimmten Klimabedingungen auch mehrjährig werden.

Hanf ist schon 100-120 Tage nach der Aussaat erntereif.

In der Regel ist Hanf zweigeschlechtlich (diöziös), vereinzelt treten aber auch eingeschlechtliche (monoziöse) Exemplare mit weiblichen und männlichen Charakteren auf. Die monoziösen Sorten, auch Zwitter genannt, werden vor allem in der Industrie genutzt.

Die spindelförmige Pfahlwurzel ist stark verholzt und erreicht mit den Seitenwurzeln eine Tiefe von 1,20-2m.

Der grüne Stiel hat eine eckige Form und je nach Saatdichte einen Durchmesser von 6-60mm. Bei optimaler Sorte und gutem Standort schießt der Stängel bis zu 5m in die Höhe. Im außenliegenden Bastteil wird er von 15-35 Faserbündeln der Länge nach durchzogen. Im Alter verholzt die Pflanze zunehmend im Inneren, aus diesem Holz werden die Schäben gewonnen.

Die Blätter sind langstielig und tief gefingert. In der Regel befinden sich zwischen 5 und 9 Blattfinger an jedem Stiel.

Die Blüten befinden sich in den Achseln der oberen Laubblätter. Männliche erkennt man an den 5 Staubblättern und den 5 Hüllenblättern. Die weiblichen Blüten sind am oberständigen Fruchtknoten mit zwei Griffelästen zu erkennen. Die Griffeläste ragen aus dem kapuzenartigen Tragblatt der weiblichen Blüte heraus.

Die Bestäubung des Hanfs erfolgt über den Wind.

Der Samen wird auch als „Nuss“ bezeichnet. Die Nuss ist eiförmig und hat einen Durchmesser von 2-4mm.

Auf der Oberfläche der Pflanze, vermehrt im Bereich der Blütenstände, befinden sich Drüsen, die ein Harz bilden, das hauptsächlich aus Cannabinolen und ätherischen Ölen besteht.

Die Samen selbst sowie die Fasern enthalten kein Harz.

Literaturquelle: Reuter, Diplomarbeit, 1987

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