Willkommen auf der Webseite des Hanf Museum Berlin. Hier folgt eine Übersicht über verschiedene Teile der Webseite. Weiter unten befinden sich weitere Neuigkeiten und Ankündigungen.
Das Hanf Museum ist seit 1994 in der Bundesrepublik das einzige seiner Art und neben denen in Bologna, Barcelona, Uruguay und Amsterdam eines von nur wenigen weltweit.
Im Herzen Berlins, im Nikolaiviertel, können sich die interessierten BesucherInnen ein umfassendes Bild über die alte Kulturpflanze machen. Die Ausstellung, die alle Themen rund um den Hanf behandelt, erstreckt sich auf fast 300 qm.
Das Hanf Museum heißt seine Gäste auch zwischen den Jahren willkommen.
Bis einschließlich Freitag 23.12. hat das Museum von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Das Wochenende 24. und 25.12. gönnen wir unseren MitarbeiterInnen zwei Tage Weihnachtsruhe.
Ab Zweiten Weihnachtsfeiertag 26.12. freuen wir uns dann wieder auf ihren Besuch. Auch an Silvester und Neujahr steht ihnen Deutschlands einziges Museum über die Pflanze Cannabis offen.
Wir wünschen unseren Gästen, unseren Freundinnen und Freunden frohe Feiertage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
Das Ende des Hanf-Jahres steht bevor. Den Geburtstag des Hanf Museum am 6.12. begehen wir mit einem “Tag der offenen Tür”. Kommt vorbei, schaut ‘rein – der Eintritt ist frei!
Kein anderer Prominenter hat sich so früh, so intensiv, so glaubwürdig für die Legalisierung von Cannabis engagiert wie Wolfgang Neuss. Das Hanfmuseum läutete am Samstag ein “Neussjahr” zu Ehren seines bevorstehenden 100. Geburtstags ein.
Wolfgang Neuss 1985 (Foto: Werner Bethsold)
Hans Wolfgang Otto Neuss lief schon mit 15 von Zuhause weg, weil er Clown werden wollte. Bevor aus dem Schlachtergesellen jedoch “Deutschlands schärfste Zunge” (Richard von Weizäcker) und eine Ikone der deutschen Legalisierungsbewegung werden konnte, musste die “Raupe Wolfgang” (Neuss über Neuss) vielfach metamorphieren.
Vom Hitlerregime zum Kriegsdienst an der Ostfront gezwungen, schoss Neuss sich den Zeigefinger der linken Hand ab und wurde zum Pazifisten. In der jungen Bundesrepublik avancierte er zum gefragten Star in Film und Fernsehen. Den so erworbenen Wohlstand sah man dem Lebemann bald an. Doch die nächste Verwandlung lief längst. Wolfgang Neuss schrieb, drehte, spielte und vertonte eigene Filmproduktionen, die ganz anders waren als die Heimatschinken der 50er Jahre. Mit Streifen wie “Wir Kellerkinder” und “Genosse Münchhausen” erfand Neuss nicht nur sich selbst neu sondern ein Genre bundesrepublikanischer Filmkultur – die politische Komödie. Damit inspirierte er eine Generation Autoren wie Wolfgang Menge und Helmut Dietl.
Vom Mann mit der Pauke zum Stadtindianer
Die Freunde, die Neuss in den 50ern gemeinsam mit seinem kongenialen Bühnenpartner Wolfgang Müller und beim Berliner Kabarett Die Stachelschweine am politischen Witz gefunden hatte, lebte er nicht nur in Filmen aus. In den 60er Jahren galt “Der Mann mit der Pauke” als einer der besten deutschen Kabarettisten. Bei seinen Solos tummelte sich im Publikum die Prominenz. Neuss lernte so u.a. Wolf Biermann und Rudi Dutschke kennen. Am Ende des Jahrzehnts war aus dem Liebling der Kinogänger ein Bürgerschreck und Revoluzzer geworden. Schauspielangebote und Bühnenauftritte wurden seltener, Schlagzeilen machte Neuss nur noch mit einem Antrag auf Sozialhilfe und einer Anklage wegen des Besitz von 35,8g Haschisch und mehrerer LSD-Trips.
Gerade als die BRD ihn zu vergessen drohte, erfand sich Wolfgang Neuss neu. Zahnlos und mit langen Haaren kommentierte der “Stadtindianer” (Werner Pieper) fortan von der heimischen Couch oder im Kabarett die Welt. “Neuss vom Tage” brachte ihm 1983 den Deutschen Kleinkunstpreis, eine Kolumne im Stern und ein Comeback, dass dem fast 60-Jährigen kaum jemand mehr zugetraut hätte. Höhepunkt des Jahres war zweifellos ein Auftritt in der SFB-Sendung Heute am 5. Dezember, in der er auf den damaligen regierenden Bürgermeister von Berlin Richard Weizäcker traf. So erfolgreich der Prominente Wolfgang Neuss in den 80ern war, so angeschlagen war es die Person. Neuss litt unter einer Krebserkrankung und rauchte gegen die Schmerzen große Mengen Haschisch. Dass er dies öffentlich sagte, führte 1984 zu einer weiteren Hausdurchsuchung und einer weiteren Verurteilung wegen Drogenbesitzes.
Heut’ mach’ ich mir kein Abendbrot. Heut’ mach’ ich mir Gedanken.
Wolfgang Neuss
Mit einem Auftritt an seinem 65. Geburtstag verabschiedete sich Wolfgang Neuss endgültig von seinem Publikum. Er starb ein halbes Jahr später am 5. Mai 1989.
Sonderausstellung “100 Jahre Wolfgang Neuss”
“Wolfgang Neuss ist tot, reden wir über die Weltliteratur” schrieb Matthias Beltz in seinem Nachruf auf den Mann mit der Pauke. Das Hanf Museum will lieber über ihn reden und widmet sich Wolfgang Neuss ab sofort in einer Reihe Sonderausstellungen anlässlich seines hundertsten Lebensjahrs. Zum Auftakt des Neussjahrs lädt das Museum dazu ein, Wolfgang Neuss’ Leben in zeitgenössischen Statements zum “Berliner Scheusal” (Bild) nach zu vollziehen. Darüber hinaus lässt es “Zwerg Mundwerk” (FAZ) in ausgewählten Texten, selbst zu Wort kommen.
Das Hanf Museum ist seit 1994 eine ständige Ausstellung über die alte Kulturpflanze Hanf. Sie befindet sich im Herzen Berlins, im Nikolai-Viertel. Durch sieben Räume zieht sich ein roter Faden beginnend mit botanischen Eckdaten, dem landwirtschaftlichen Anbau und der Ernte des Hanfes. Weiter geht es mit der Gewinnung von Rohstoffen aus den verschiedenen Pflanzenteilen. Es wird der Faseraufschluss durch Brechen, Schwingen und Hecheln dargestellt, sowie Vor- und Weiterverarbeitung der abfallenden Schäben. Die Darstellung der Fasernutzung ist ein wichtiger Bereich. Von Garnen, Seilen und Tuchen bis hin zum Zelluloseaufschluss und der Papierherstellung ist die Nutzungsmöglichkeit der Hanffaser enorm vielfältig.
Hier folgt eine Übersicht über verschiedene Teile der Webseite. Weiter unten befinden sich weitere Neuigkeiten und Ankündigungen.
Hanf ( Cannabis Sativa )
zählt zu den höchstentwickelten Pflanzen dieser Erde und nutzt die Sonnenenergie effektiver als viele andere Pflanzen
gedeiht in fast allen Klimazonen, auf fast allen Böden und ist gegen Schädlinge aller Art weitgehend resistent
eignet sich optimal als Pionierpflanze und ist selbstverträglich
ist als Vor- und Zwischenfrucht mit allen anderen Nutzpflanzen anbaubar
besticht durch seine einzigartige Vielseitigkeit, was die Verwendbarkeit der Erträge anbelangt
Die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten von Hanferzeugnissen läßt erahnen, wie wichtig die Wiedereingliederung dieser Kulturpflanze in unsere Wirtschaft ist. Da ökologische Folgekosten immer stärker miteinbezogen werden müssen, ist der Raubbau und die Ausbeutung fossiler Rohstoffe schon lange unbezahlbar. Darum sollten wir lernen unsere täglichen Bedürfnisse mit nachwachsenden Rohstoffen zu befriedigen, so daß auch folgenden Generationen eine lebenswerte Erde vorfinden.
Der Hanf kann hierbei eine Schlüsselrolle spielen. Wenn er großflächiger angebaut wird, und sowohl die Ernte-, als auch die Verarbeitungstechnik dahingehend weiterentwickelt werden, daß die gesamte Pflanze - vom Stiel bis zum Samen - als Rohstoff genutzt wird, dann können Hanferzeugnisse sowohl in regionalen Wirtschaftskreisläufen eine entscheidende Rolle spielen, als auch dem ökologischen Ausverkauf der Erde entgegenwirken.
In fast allen Kulturen der Welt wurden zu fast allen Zeiten Hanferzeugnisse genutzt. Funde von Hanfschnur in China werden auf Zeiten datiert, in denen die Schrift noch nicht erfunden war. Hanfsamen waren in vorchristlichen Zeiten eine übliche Grabbeilage, die den Verstorbenen auf seinem Weg ins Jenseits begleiteten. Auch in unseren Breitengraden galt der Hanf jahrhundertelang als wichtige Nutzpflanze. Karl der Große ordnete um 800 den Hanfanbau an, um die Herstellung kriegswichtiger Gerätschaften, wie Seile, Planen usw., zu gewährleisten, um nur ein Beispiel zu nennen.
Bis Anfang unseres Jahrhunderts war der Hanf eine unersetzliche Kulturpflanze. Erst die Entdeckung des Holzaufschlussverfahrens verdrängte den Hanf aus der Papierherstellung, da der Wald als unendlich verfügbare Ressource angesehen wurde. Baumwollprodukte eroberten aufgrund der billigen und menschenverachtenden Sklavenarbeit den Textilmarkt.
Als - nach dem Fall der Alkoholprohibition in den USA - dann noch eine Hetzkampagnegegen Marihuana (mexikanisch für Hanf) gestartet wurde, verloren die meisten Menschen das Wissen um die alte Kulturpflanze und der "Mythos des Mörderkrauts", der Einstiegsdroge, wurde geschaffen.
Um diesem Mythos zu begegnen arbeiten seit dem Verbot einzelne Menschen und Gruppen daran, das Wissen um die Nutzungsmöglichkeiten der Hanfpflanze zu bewahren. Einige von ihnen gründeten im August 1992 den H.A.N.F. e.V. (Hanf als Nutzpflanze fördern) um das Wissen über den Hanf zu sammeln, zu ordnen und an Interessierte weiterzugeben.
Das enorme Interesse verschiedenster Menschen forderten eine ständige, öffentliche Ausstellung, die das Wissen allgemein zugänglich macht. Um dieses zu ermöglichen, eröffnete am 6. Dezember 1994 der H.A.N.F. e.V. das Hanf Museum in Berlin.
Ein Museum stellt sich vor
Das Hanf Museum ist in der Bundesrepublik das einzige seiner Art und neben denen in Bologna, Barcelona, Dunedin, Montevideo und Amsterdam eines von wenigen weltweit.
Im Herzen Berlins, im Nikolaiviertel, können sich die interessierten BesucherInnen ein umfassendes Bild über die alte Kulturpflanze machen. Die ständige Ausstellung, die alle Themen rund um den Hanf behandelt, erstreckt sich auf mehr als 250 qm. Auch ist es der einzige Ort in Berlin, an dem man lebende Hanfpflanzen wachsen sehen kann.
Beginnend mit einer allgemeinen Vorstellung wird neben dem Wachstum und dem Anbau, die Ernte und die Vorverarbeitung aus historischer Sicht beschrieben. Weiter geht es mit den einzelnen Nutzungsmöglichkeiten:
Bau-, Dämm- und Isolierstoffe
Fasergewinnung und Textilherstellung
Zellulosenutzug und Papierherstellung
Samennutzung
medizinische Möglichkeiten
Nach der konventionellen Nutzung wird die Bedeutung des Hanfes in verschiedenen Kulturen der Welt - von Jamaica bis Indien - beleuchtet.
Exemplarisch für Berlin steht Wolfgang Neuss, der Vielen nicht nur als Nachkriegskabarettist, sondern auch als genialer Freigeist, bissiger Querdenker und überzeugter Kiffer bekannt ist.
Abschließend beschäftigt sich die Ausstellung mit der juristischen Seite des THC-haltigen Hanfes, wobei insbesondere versucht wird, den derzeitigen Zustand der Gesetzeslage zu entwirren.
Lesecafé und Raum für KünstlerInnen
Im Lesecafé haben außerdem KünstlerInnen die Möglichkeit ihre Werke auszustellen und den BesucherInnen des Museums stehen hier themenbezogene Videos zur Verfügung.
Der Museumsladen
Im Hanf Museum Berlin bietet ein der Museumsshop Artikel und Literatur aus und über Hanf an.
Anfahrt und Öffnungszeiten
Addresse & Kontakt
Hanf Museum Berlin Mühlendamm 5 - 10178 Berlin - Mitte am Nikolaiviertel, dem historischen Kern von Berlin Anfahrt über Grunerstraße, Molkemarkt
Die Ausstellung ist für Zugang mit dem Rollstuhl geeignet! Die Toiletten sind für Rollstuhlfahrer/innen leider nur eingeschränkt nutzbar.
Drehanfragen: Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir freuen uns über Filmprojekte und eine kurze Beschreibung!
Öffnungszeiten
Montag ist Ruhetag
Dienstags bis Freitags: 10 Uhr bis 20 Uhr
Samstags und Sonntags: 12 bis 20 Uhr
Öffentliche Verkehrsmittel
Bus M48, Bushaltestelle "Nikolaiviertel"
Bus 248, Haltestelle "Jüdenstrasse"
Bus 300, Bus 200, Haltestelle "Berliner Rathaus"
U-Bhf. Rotes Rathaus (U5)
U/S-Bhf. Alexanderplatz (U2/U5/U8/S5/S7/S9)
U-Bhf. Klosterstraße (U2)
U-Bhf. Stadtmitte (U6)
Preise
Eintritt: 6,00 Euro
Ermässigter Eintritt: 4,00 Euro
Führung: 15,- Euro
Personen in Schulgruppen: 3,00 Euro
Kinder bis 10 Jahre haben freien Eintritt.
Es gibt Ermäßigungen für berlinpass InhaberInnen, WelcomeCard, Seniorinnen&Senioren, BFD, FSJ, Studis, Azubis, Schwerbehinderte
Führungen sind nach Anmeldung per Telefon oder eMail möglich.