Hanf Museum, die Ausstellung zur Pflanze Hanf, Cannabis und Hanfkultur, Rohstoff, Medizin und DrogeDas Hanf Museum in Berlin - Hanf Museum

Hanf Museum Berlin

Willkommen auf der Webseite des Hanf Museum Berlin. Hier folgt eine Übersicht über verschiedene Teile der Webseite. Weiter unten befinden sich weitere Neuigkeiten und Ankündigungen.

Das Hanf Museum ist seit 1994 in der Bundesrepublik das einzige seiner Art und neben denen in Bologna, Barcelona, Uruguay und Amsterdam eines von nur wenigen weltweit. Im Herzen Berlins, im Nikolaiviertel, können sich die interessierten BesucherInnen ein umfassendes Bild über die alte Kulturpflanze machen. Die Ausstellung, die alle Themen rund um den Hanf behandelt, erstreckt sich auf fast 300 qm.

Neuigkeiten des Hanf Museum Berlin:

6.12.: Geburtstag des Hanf Museum

5. Dezember 2022

Das Ende des Hanf-Jahres steht bevor. Den Geburtstag des Hanf Museum am 6.12. begehen wir mit einem “Tag der offenen Tür”. Kommt vorbei, schaut ‘rein – der Eintritt ist frei!

Hanfmuseum startet “100 Jahre Wolfgang Neuss”

4. Dezember 2022

Kein anderer Prominenter hat sich so früh, so intensiv, so glaubwürdig für die Legalisierung von Cannabis engagiert wie Wolfgang Neuss. Das Hanfmuseum läutete am Samstag ein “Neussjahr” zu Ehren seines bevorstehenden 100. Geburtstags ein.

Wolfgang Neuss 1985 (Foto: Werner Bethsold)

Hans Wolfgang Otto Neuss lief schon mit 15 von Zuhause weg, weil er Clown werden wollte. Bevor aus dem Schlachtergesellen jedoch “Deutschlands schärfste Zunge” (Richard von Weizäcker) und eine Ikone der deutschen Legalisierungsbewegung werden konnte, musste die “Raupe Wolfgang” (Neuss über Neuss) vielfach metamorphieren.

Vom Hitlerregime zum Kriegsdienst an der Ostfront gezwungen, schoss Neuss sich den Zeigefinger der linken Hand ab und wurde zum Pazifisten. In der jungen Bundesrepublik avancierte er zum gefragten Star in Film und Fernsehen. Den so erworbenen Wohlstand sah man dem Lebemann bald an. Doch die nächste Verwandlung lief längst.
Wolfgang Neuss schrieb, drehte, spielte und vertonte eigene Filmproduktionen, die ganz anders waren als die Heimatschinken der 50er Jahre. Mit Streifen wie “Wir Kellerkinder” und “Genosse Münchhausen” erfand Neuss nicht nur sich selbst neu sondern ein Genre bundesrepublikanischer Filmkultur – die politische Komödie. Damit inspirierte er eine Generation Autoren wie Wolfgang Menge und Helmut Dietl.

Vom Mann mit der Pauke zum Stadtindianer

Die Freunde, die Neuss in den 50ern gemeinsam mit seinem kongenialen Bühnenpartner Wolfgang Müller und beim Berliner Kabarett Die Stachelschweine am politischen Witz gefunden hatte, lebte er nicht nur in Filmen aus. In den 60er Jahren galt “Der Mann mit der Pauke” als einer der besten deutschen Kabarettisten. Bei seinen Solos tummelte sich im Publikum die Prominenz. Neuss lernte so u.a. Wolf Biermann und Rudi Dutschke kennen. Am Ende des Jahrzehnts war aus dem Liebling der Kinogänger ein Bürgerschreck und Revoluzzer geworden. Schauspielangebote und Bühnenauftritte wurden seltener, Schlagzeilen machte Neuss nur noch mit einem Antrag auf Sozialhilfe und einer Anklage wegen des Besitz von 35,8g Haschisch und mehrerer LSD-Trips.

Gerade als die BRD ihn zu vergessen drohte, erfand sich Wolfgang Neuss neu. Zahnlos und mit langen Haaren kommentierte der “Stadtindianer” (Werner Pieper) fortan von der heimischen Couch oder im Kabarett die Welt. “Neuss vom Tage” brachte ihm 1983 den Deutschen Kleinkunstpreis, eine Kolumne im Stern und ein Comeback, dass dem fast 60-Jährigen kaum jemand mehr zugetraut hätte. Höhepunkt des Jahres war zweifellos ein Auftritt in der SFB-Sendung Heute am 5. Dezember, in der er auf den damaligen regierenden Bürgermeister von Berlin Richard Weizäcker traf.
So erfolgreich der Prominente Wolfgang Neuss in den 80ern war, so angeschlagen war es die Person. Neuss litt unter einer Krebserkrankung und rauchte gegen die Schmerzen große Mengen Haschisch. Dass er dies öffentlich sagte, führte 1984 zu einer weiteren Hausdurchsuchung und einer weiteren Verurteilung wegen Drogenbesitzes.

Heut’ mach’ ich mir kein Abendbrot. Heut’ mach’ ich mir Gedanken.

Wolfgang Neuss

Mit einem Auftritt an seinem 65. Geburtstag verabschiedete sich Wolfgang Neuss endgültig von seinem Publikum. Er starb ein halbes Jahr später am 5. Mai 1989.

Sonderausstellung “100 Jahre Wolfgang Neuss”

“Wolfgang Neuss ist tot, reden wir über die Weltliteratur” schrieb Matthias Beltz in seinem Nachruf auf den Mann mit der Pauke. Das Hanf Museum will lieber über ihn reden und widmet sich Wolfgang Neuss ab sofort in einer Reihe Sonderausstellungen anlässlich seines hundertsten Lebensjahrs. Zum Auftakt des Neussjahrs lädt das Museum dazu ein, Wolfgang Neuss’ Leben in zeitgenössischen Statements zum “Berliner Scheusal” (Bild) nach zu vollziehen. Darüber hinaus lässt es “Zwerg Mundwerk” (FAZ) in ausgewählten Texten, selbst zu Wort kommen.

Hanf – wieder da! zur Langen Nacht der Museen

23. August 2022

Kunst, Bildung und Genuß – die Lange Nacht im Hanf Museum

Am Samstag, den 27.August ab 18:00 Uhr beginnt die Lange Nacht der Museen und das Hanf Museum bietet wieder ein Programm für Geist und Sinne.

Kunst startet um 18:00 Uhr mit der Vernissage des bolivianischen Künstlers Fabrizio Grisi “Installationen von Licht und Schatten”. Der Künstler wird seine Ausstellung persönlich eröffnen.

Bildung beginnt um 20:00 Uhr mit Dr. Wilhelm Schäkel, prämierter Ökoagrar. In seinem Vortrag “regenerative Hanfwirtschaft” referiert er über 25 Jahre biologischen Nutzhanfanbau.

Ab 21:30 können Gäste mit anfassen. Dr. Norbert Hoepfner wird in seinem Mitmach-Workshop die Herstellung eines Hanf-Bausteins erklären und anleiten.

Auch sind die Sonderausstellungen “Seefahrt und Handel des 15.-17. Jhd. mit Hanf” von C. Müller und “Hemp Inspired – Industrial Design Sonderausstellung” mit der HTW unter Prof. Sebastian Feucht die ganze Zeit zugänglich.
Anlässlich der Langen Nacht gibt es ein Sonderdruck zu “Seefahrt und Handel des 15.-17. Jhd. mit Hanf”.

Zu genießen gibt es bis Spät in die Lange Nacht der Museen. Das hanfwerk, ein Berliner Lebensmittelproduzent, offeriert Köstlichkeiten aus Hanfsamen. Ob als Fingerfood oder zum Mitnehmen, die herzhaften Naschereien aus Hanf sind nicht nur lecker sondern auch nahrhaft und gesund.

Während der Pausen und Zwischendurch gibt es Musik des Musikkollektives Hempelishious

Seien Sie herzlich Eingeladen zur Langen Nacht der Museen auch dem Hanf Museum einen kurzen oder auch längeren Besuch abzustatten, der Ihnen Kunst, Bildung und Genuß verschaffen wird.


Das Hanf Museum in Berlin

Das Hanf Museum ist seit 1994 eine ständige Ausstellung über die alte Kulturpflanze Hanf. Sie befindet sich im Herzen Berlins, im Nikolai-Viertel. Durch sieben Räume zieht sich ein roter Faden beginnend mit botanischen Eckdaten, dem landwirtschaftlichen Anbau und der Ernte des Hanfes. Weiter geht es mit der Gewinnung von Rohstoffen aus den verschiedenen Pflanzenteilen. Es wird der Faseraufschluss durch Brechen, Schwingen und Hecheln dargestellt, sowie Vor- und Weiterverarbeitung der abfallenden Schäben. Die Darstellung der Fasernutzung ist ein wichtiger Bereich. Von Garnen, Seilen und Tuchen bis hin zum Zelluloseaufschluss und der Papierherstellung ist die Nutzungsmöglichkeit der Hanffaser enorm vielfältig.

Hier folgt eine Übersicht über verschiedene Teile der Webseite. Weiter unten befinden sich weitere Neuigkeiten und Ankündigungen.

Nutzungs Schema Hanf auf 800x550

Hanf ( Cannabis Sativa )

  • zählt zu den höchstentwickelten Pflanzen dieser Erde und nutzt die Sonnenenergie effektiver als viele andere Pflanzen
  • gedeiht in fast allen Klimazonen, auf fast allen Böden und ist gegen Schädlinge aller Art weitgehend resistent
  • eignet sich optimal als Pionierpflanze und ist selbstverträglich
  • ist als Vor- und Zwischenfrucht mit allen anderen Nutzpflanzen anbaubar
  • besticht durch seine einzigartige Vielseitigkeit, was die Verwendbarkeit der Erträge anbelangt

Die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten von Hanferzeugnissen läßt erahnen, wie wichtig die Wiedereingliederung dieser Kulturpflanze in unsere Wirtschaft ist. Da ökologische Folgekosten immer stärker miteinbezogen werden müssen, ist der Raubbau und die Ausbeutung fossiler Rohstoffe schon lange unbezahlbar. Darum sollten wir lernen unsere täglichen Bedürfnisse mit nachwachsenden Rohstoffen zu befriedigen, so daß auch folgenden Generationen eine lebenswerte Erde vorfinden.

Der Hanf kann hierbei eine Schlüsselrolle spielen. Wenn er großflächiger angebaut wird, und sowohl die Ernte-, als auch die Verarbeitungstechnik dahingehend weiterentwickelt werden, daß die gesamte Pflanze - vom Stiel bis zum Samen - als Rohstoff genutzt wird, dann können Hanferzeugnisse sowohl in regionalen Wirtschaftskreisläufen eine entscheidende Rolle spielen, als auch dem ökologischen Ausverkauf der Erde entgegenwirken.

Foto von der Seilerausstellung In fast allen Kulturen der Welt wurden zu fast allen Zeiten Hanferzeugnisse genutzt. Funde von Hanfschnur in China werden auf Zeiten datiert, in denen die Schrift noch nicht erfunden war. Hanfsamen waren in vorchristlichen Zeiten eine übliche Grabbeilage, die den Verstorbenen auf seinem Weg ins Jenseits begleiteten. Auch in unseren Breitengraden galt der Hanf jahrhundertelang als wichtige Nutzpflanze. Karl der Große ordnete um 800 den Hanfanbau an, um die Herstellung kriegswichtiger Gerätschaften, wie Seile, Planen usw., zu gewährleisten, um nur ein Beispiel zu nennen.

Bis Anfang unseres Jahrhunderts war der Hanf eine unersetzliche Kulturpflanze. Erst die Entdeckung des Holzaufschlussverfahrens verdrängte den Hanf aus der Papierherstellung, da der Wald als unendlich verfügbare Ressource angesehen wurde. Baumwollprodukte eroberten aufgrund der billigen und menschenverachtenden Sklavenarbeit den Textilmarkt.

Reefers Madness im Hanf MuseumAls - nach dem Fall der Alkoholprohibition in den USA - dann noch eine Hetzkampagnegegen Marihuana (mexikanisch für Hanf) gestartet wurde, verloren die meisten Menschen das Wissen um die alte Kulturpflanze und der "Mythos des Mörderkrauts", der Einstiegsdroge, wurde geschaffen.

Um diesem Mythos zu begegnen arbeiten seit dem Verbot einzelne Menschen und Gruppen daran, das Wissen um die Nutzungsmöglichkeiten der Hanfpflanze zu bewahren. Einige von ihnen gründeten im August 1992 den H.A.N.F. e.V. (Hanf als Nutzpflanze fördern) um das Wissen über den Hanf zu sammeln, zu ordnen und an Interessierte weiterzugeben.

Das enorme Interesse verschiedenster Menschen forderten eine ständige, öffentliche Ausstellung, die das Wissen allgemein zugänglich macht. Um dieses zu ermöglichen, eröffnete am 6. Dezember 1994 der H.A.N.F. e.V. das Hanf Museum in Berlin.

Ein Museum stellt sich vor

Das Hanf Museum ist in der Bundesrepublik das einzige seiner Art und neben denen in Bologna, Barcelona, Dunedin, Montevideo und Amsterdam eines von wenigen weltweit.

Im Herzen Berlins, im Nikolaiviertel, können sich die interessierten BesucherInnen ein umfassendes Bild über die alte Kulturpflanze machen. Die ständige Ausstellung, die alle Themen rund um den Hanf behandelt, erstreckt sich auf mehr als 250 qm. Auch ist es der einzige Ort in Berlin, an dem man lebende Hanfpflanzen wachsen sehen kann.

Beginnend mit einer allgemeinen Vorstellung wird neben dem Wachstum und dem Anbau, die Ernte und die Vorverarbeitung aus historischer Sicht beschrieben. Weiter geht es mit den einzelnen Nutzungsmöglichkeiten:

  • Bau-, Dämm- und Isolierstoffe
  • Fasergewinnung und Textilherstellung
  • Zellulosenutzug und Papierherstellung
  • Samennutzung
  • medizinische Möglichkeiten

Nach der konventionellen Nutzung wird die Bedeutung des Hanfes in verschiedenen Kulturen der Welt - von Jamaica bis Indien - beleuchtet. [Wolfgang Neuss] Exemplarisch für Berlin steht Wolfgang Neuss, der Vielen nicht nur als Nachkriegskabarettist, sondern auch als genialer Freigeist, bissiger Querdenker und überzeugter Kiffer bekannt ist.

Abschließend beschäftigt sich die Ausstellung mit der juristischen Seite des THC-haltigen Hanfes, wobei insbesondere versucht wird, den derzeitigen Zustand der Gesetzeslage zu entwirren.

Lesecafé und Raum für KünstlerInnen

Im Lesecafé haben außerdem KünstlerInnen die Möglichkeit ihre Werke auszustellen und den BesucherInnen des Museums stehen hier themenbezogene Videos zur Verfügung.

Der Museumsladen

Im Hanf Museum Berlin bietet ein der Museumsshop Artikel und Literatur aus und über Hanf an.

Anfahrt und Öffnungszeiten

Addresse & Kontakt

Hanf Museum Berlin
Mühlendamm 5 - 10178 Berlin - Mitte
am Nikolaiviertel, dem historischen Kern von Berlin
Anfahrt über Grunerstraße, Molkemarkt

Die Ausstellung ist für Zugang mit dem Rollstuhl geeignet! Die Toiletten sind für Rollstuhlfahrer/innen leider nur eingeschränkt nutzbar.

Drehanfragen: Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir freuen uns über Filmprojekte und eine kurze Beschreibung!

Öffnungszeiten

Montag ist Ruhetag
Dienstags bis Freitags: 10 Uhr bis 20 Uhr
Samstags und Sonntags: 12 bis 20 Uhr

 

Öffentliche Verkehrsmittel

Bus M48, Bushaltestelle "Nikolaiviertel"
Bus 248, Haltestelle "Jüdenstrasse"
Bus 300, Bus 200, Haltestelle "Berliner Rathaus"
U-Bhf. Rotes Rathaus (U5)
U/S-Bhf. Alexanderplatz (U2/U5/U8/S5/S7/S9)
U-Bhf. Klosterstraße (U2)
U-Bhf. Stadtmitte (U6)

 

Preise

Eintritt: 6,00 Euro
Ermässigter Eintritt: 4,00 Euro
Führung: 15,- Euro
Personen in Schulgruppen: 3,00 Euro
Kinder bis 10 Jahre haben freien Eintritt.
Es gibt Ermäßigungen für berlinpass InhaberInnen, WelcomeCard, Seniorinnen&Senioren, BFD, FSJ, Studis, Azubis, Schwerbehinderte

Führungen sind nach Anmeldung per Telefon oder eMail möglich.

  • E-Mail: info@hanfmuseum.de
  • Telefonnummer: +49-30-2424 827
  • St-Nr. 27/667/52632, DE201038675
Hanfmuseum und Umgebungskarte
Hanf Museum und Umgebungskarte